Das Spreewald-Literatur-Stipendium wird von der Spreewälder Kulturstiftung gemeinsam mit dem Hotel Bleiche veranstaltet.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Filmvorführungen mit Soleen Yusef
Foto © Leo Lokai
Soleen Yusef wurde 1987 in Duhok, im kurdischen Teil des Irak geboren. Im Alter von neun Jahren flüchtete sie mit ihrer Familie aus politischen Gründen nach Deutschland. In Berlin machte sie 2005 ihr Abitur im Bereich Mode und Bekleidung. Danach folgte sowohl eines zweijährigen Gesangs,- und Schauspielausbildung an der ACADEMY Bühnenkunstschule als auch eine Ausbildung zur IHK- Modenäherin. Parallel dazu arbeitete sie als Produktions,- Regie,- und Vertriebsassistentin in der Filmproduktions,- und Verleihfirma mîtosfilm. Ab 2008 studierte sie an der Filmakademie Baden- Württemberg szenische Regie. Ihr Drittjahresfilm TRATTORIA feierte 2012 seine Premiere auf der Berlinale in der Sektion Perspektive Deutsches Kino. Aufgrund ihrer besonderen Studienleistungen an der Filmakademie Baden-Württemberg, wurde Soleen Yusef mit dem Deutschlandstipendium für das Jahr 2012/2013 ausgezeichnet. Zudem nahm sie im Sommer 2013 als Stipendiatin des Landes Baden-Württemberg am fünfwöchigen UCLA Workshop der Filmakademie in Los Angeles teil. HAUS OHNE DACH ist zugleich ihr Debüt als auch Diplomfilm an der Filmakademie Baden-Württemberg und wurde im Frühjahr 2015 in und um ihre Heimatstadt Duhok gedreht. Seitdem war Soleen Yusef für mehrere internationale Serienproduktionen als Regisseurin tätig. Unter anderem im Auftrag von Netflix und Amazon Prime. Für Disney+ dreht sie 2022 die Miniserie SAM - Ein Sachse. Neben der Entwicklung eigener Kinofilme und Serienprojekte, brachte von DCM Pictures produziert wird, in die Kinos. Der Kinderfilm feierte seine Weltpremiere auf der Berlinale und war der Eröffnungsfilm der Sektion Generation. Zudem wurde er erst kürzlich für den Deutschen Filmpreis in der Kategorie Bester Kinderfilm, ausgezeichnet.
am 30.07.2025, 18 Uhr „Haus ohne Dach“
am 06.08.2025, 18 Uhr „Sieger sein“
Inhalt aus „Haus ohne Dach“
Die in Kurdistan geborenen, aber in Stuttgart aufgewachsenen Geschwister Alan, Jan und Liya wollen den letzten Willen ihrer Mutter erfüllen. Sie wollte in ihrem kurdischen Heimatdorf neben dem im Irakkrieg unter dem Regime von Saddam Hussein getöteten Vater beerdigt werden. Auf ihrer Reise in den kurdischen Teil des Iraks werden die Geschwister nicht nur mit ihren Verwandten konfrontiert, die mit dem letzten Wunsch der Mutter nicht einverstanden sind, sondern auch mit der Tatsache, dass sie selbst sich in den letzten Jahren geistig von ihrer alten Heimat distanziert und nunmehr alle ein ganz eigenes Leben begonnen haben. Es zeigen sich auch Zerwürfnisse zwischen den Geschwistern. Die Konflikte in ihrem Heimatland, das ihnen fremd geworden ist, spitzen sich zu, und ihre prekäre Reise steuert auf eine Katastrophe zu. Quelle: (C) Mîtosfilm
Inhalt aus „Sieger sein“
Die elfjährige Mona ist mit ihrer siebenköpfigen kurdischen Familie aus Syrien geflüchtet und in Berlin gelandet, genauer gesagt im Bezirk Wedding. Dort kommt sie an eine berüchtigte Grundschule. 90 Prozent „Migrationsanteil“. Hier herrscht Chaos. Die meisten Lehrkräfte sind mit den Nerven am Ende, und bei den Schüler*innen steigt das Frustlevel täglich. Auch bei Mona. Deutsch kann sie kaum, dafür aber Fußball. In ihrer Heimat hat sie oft mit ihren Freund*innen auf der Straße Fußball gespielt. Sie vermisst ihr Zuhause, die Freund*innen und besonders ihre Tante Hêlîn. Sie war Monas Heldin und hat deren Fußballleidenschaft stets unterstützt. In Deutschland ist alles anders. Herr Chepovsky, von allen nur Herr Che genannt, ein engagierter Lehrer, erkennt Monas außergewöhnliches Talent und nimmt sie in die Mädchenmannschaft auf. Gut gemeint, aber alles andere als einfach. Mona gilt schnell als Außenseiterin, und das Zusammenspiel mit den anderen Mädchen gestaltet sich schwieriger als gedacht. Jede von ihnen kämpft ihre eigenen Kämpfe, doch bald wird klar: Nur wenn sie zusammenspielen, können sie gewinnen. Quelle: (C) DCM
Eintritt frei
Um Anmeldung wird gebeten. Telefon 035603-620 oder per Email unter reservierung@bleiche.de
Filmvorführung mit Eva Trobisch
Foto © Franziska Stenglin
Eva Trobisch wurde 1983 in Berlin geboren. Sie assistierte erst am Theater, danach beim Film. 2009 nahm sie ihr Regiestudium an der HFF München auf. Sie besuchte die NYU Tisch School im Fach creative writing und begann 2015 einen Master in Screenwriting an der London Film School. Ihr erster Langfilm, ALLES IST GUT, feierte seine Premiere in Locarno, wo er als bester Debütfilm ausgezeichnet wurde, und erhielt im Anschluss zahlreiche weitere Preise, darunter den Woman in Motion Award in Cannes und den Preis der deutschen Filmkritik. 2022 stellte sie am Baseler Theater mit Penthesilea ihre erste Bühnenarbeit vor. Ihr zweiter Langfilm lief 2024 im Wettbewerb Encounters auf der Berlinale, wo er den Heiner-Carow-Preis gewann. Für IVO wurde sie, neben weiteren Auszeichungen, von der Variety in die Liste der „10 directors to watch“ aufgenommen. Sie ist Teil der Produktionsfirma TRIMAFIM und lebt in Berlin.
Filmvorführung am 13.08. & 20.08.2025, 18 Uhr
Film „Alles ist gut“
Alles ist gut ist ein deutsches Filmdrama von Eva Trobisch, das am 1. Juli 2018 im Rahmen des Filmfest München seine Premiere feierte und am 27. September 2018 in die deutschen Kinos kam.
Martin, der Schwager ihres neuen Chefs, vergewaltigt Janne. Sie will den Vorfall verheimlichen und lässt alles erstmal seinen gewohnten Gang gehen. Auch ihrem Freund Piet sagt Janne nichts davon. Tagtäglich begegnet sie ihrem Vergewaltiger wieder, weil sie im selben Büro arbeiten. Obwohl sie scheinbar ihr Leben unter Kontrolle hat, weicht ihr Schweigen einer stillen Ohnmacht.
Eintritt frei
Um Anmeldung wird gebeten. Telefon 035603-620 oder per Email unter reservierung@bleiche.de
Lesungen mit Anna Zepnick
Foto © Thomas Mittmann
Anna Zepnick geboren 1970 in Dresden. Märchen und die Bibel waren die Texte ihrer Kindheit und darüber entdeckte sie früh ihre Liebe zur Sprache. 1983 erfolgte der erste Abdruck eines Gedichts in der JUNGEN WELT. Anna Zepnick studierte später Klavier und arbeitete als Korrepetitorin an der Hochschule für Musik Dresden, als Pianistin und Schauspielmusikerin, Yogalehrerin und Autorin.
2007 Drehbuch zum Zeichentrickfilm »Mascha, der Kater und der kleine Elefant«, BalanceFilm Dresden
2020 Stipendium der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen für das Hörbuch »und singt ewige lieder«. Anzuhören auf anna.zepnick.bandcamp.com
2021 Aufnahme ins Literaturnetz Dresden
2022 Teilnahme (Auswahlverfahren) beim 1. Lyrikfestival »Lyrik über Land« Vollradisroda am Workshop von Andreas Altmann
2022 Premiere der Bühnenfassung des Hörbuchs »und singt ewige lieder« am Societaetstheater Dresden.
2023 Mentee im Mentorenprogramm des Sächsischen Literaturrates, Mentor war Volker Sielaff
seit 2024 Mitglied im Literaturforum Dresden
2024 Debüt »rabensingen« (Lyrik) im Poetenladen Leipzig, Verleger Andreas Heidtmann, Herausgeber Jayne-Ann Igel, Jan Kuhlbrodt
Lesungen am 08.10., 15.10., 22.10. & 29.10.2025, 18 Uhr
»rabensingen« + Bonus Texte (werden noch mitgeteilt)
Mit »rabensingen« legt die Dresdner Musikerin und Autorin Anna Zepnick ihr lyrisches Debüt vor. Ihr Blick richtet sich auf das, was wir vermeintlich als Alltag kennen, vom Freundes- und Familienkreis über die Natur bis hin zu Kinobesuch und Schulweg. Ihr Ton ist frei von Pathos, zuweilen ironisch, sprachlich geschärft. Sprichwörtliches wird aufgegriffen, variiert und trägt zur Bereicherung der dichterischen Sprache bei. Ganz selbstverständlich gelingt es der Autorin, Alltagsszenen mit Poesie aufzuladen. Wenn ich so lebe zwischen Socken und Löffeln, heißt es etwa in ihrem Lied, das zugleich für die Musikalität der Dichtung steht. Dabei entwickelt sie sowohl längere Formen wie in dem beeindruckenden Fragment an die Großmutter, als auch Gedichte mit knapper, genau akzentuierter Diktion.
Weitere Infos hier: https://www.poetenladen-der-verlag.de/anna-zepnick.htm
Eintritt frei
Um Anmeldung wird gebeten. Telefon 035603-620 oder per Email unter reservierung@bleiche.de
Lesung mit Stefan Weidner
Foto © Privat
Stefan Weidner, Jahrgang 1967, studierte Islamwissenschaften, Philosophie und Germanistik in Göttingen, Damaskus, Berkeley und Bonn. 2001–2016 Chefredakteur der Kulturzeitschrift Art & Thought/Fikrun wa Fann. Für seine Arbeit hat er u. a. den Clemens-Brentano-Preis, den Johann-Heinrich-Voß-Preis und den Sheikh Hamad Award for Translation and International Understanding erhalten. Stefan Weidner lebt in Köln. Bei Hanser erschienen 2018 »Jenseits des Westens. Für ein neues kosmopolitisches Denken« und 2021 »Ground Zero. 9/11 und die Geburt der Gegenwart«.
Lesung am 26.11.2025, 18 Uhr
Auszug aus »Yoga oder Die sanfte Eroberung des Westens durch den Osten«
Ein unbekanntes Kapitel Weltgeschichte: Yoga ist viel mehr als ein Weg zum Wohlbefinden.
Morgens die Yogamatte auszurollen gehört für viele Menschen zur Routine. Ahnen sie, in welcher Tradition sie stehen? 2500 Jahre sind die ersten Yoga-Suren alt, Anweisungen für eine spirituelle Praxis, die von Buddhismus und Hinduismus aufgegriffen wurde. Im Mittelalter von den Arabern wiederentdeckt, inspirierte sie auch Muslime, Christen und Juden zu einer mystischen Gotteserfahrung. Philosophen wie Schopenhauer entdeckten in der altindischen Lehre die Möglichkeit reiner Erkenntnis, im Kampf gegen die Kolonialherrschaft brachte sie das europäische Überlegenheitsgefühl ins Wanken. Stefan Weidner erzählt die Geschichte des Yoga als die sanfte Kraft des Ostens, die sich des Westens bemächtigt hat: ein Blick auf die Welt, der alle Grenzen überwindet.
Eintritt frei
Um Anmeldung wird gebeten. Telefon 035603-620 oder per Email unter reservierung@bleiche.de
Lesungen mit Karosh Taha
Foto © Studio Pramudiya NPI
Karosh Taha, geboren und aufgewachsen in Zaxo (Kurdistan) studierte Anglistik und Geschichtswissenschaften an der Universität Duisburg-Essen und in Kansas. 2018 debütierte sie mit dem Roman Beschreibung einer Krabbenwanderung bei DuMont. Die Hörspielfassung ihres Romans wurde 2021 bei WDR3 und COSMO ausgestrahlt. 2020 ist ihr zweiter Roman Im Bauch der Königin erschienen. Für ihre Arbeit erhielt sie mehrere Preise und Stipendien, darunter die Alfred-Döblin Medaille, Werkstipendien des Deutschen Literaturfonds, den Rolf Dieter Brinkmann Preis der Stadt Köln, sie erhielt Residenzstipendien u.a. in Los Angeles, in Prag und Marseille. Sie lebt und schreibt in Köln.
BIBLIOGRAPHIE
Beschreibung einer Krabbenwanderung, Roman 2018.
Im Bauch der Königin, Roman 2020.
Ein Kreis, ein Kreuz, Erzählung, in: Akzente 3/2019.
Wege aus der Gegenwart, Erzählung, WDR 2020.
16. März, 1988, Gedicht, in: Präposition 2021.
Übersetzte Stadt, Gedicht, in: deburen 2021.
Marseille, wahrscheinlich, Erzählung, in: Word Magazin, 2022.
Eine Abtreibung, Erzählung, in: Glückwunsch. 15 Erzählungen über Abtreibung. Hanser Berlin, 2023.
Paris et nulle part ailleurs, Erzählung, in: Flaneur Issue No. 9, 2023.
Ein Tier gesteht nicht, Erzählung, in: Deutschlandfunk Kultur, 2023.
Nenn mich Ausländer, Gedicht, in: Zeit Online, 2023.
Die Ordnung einer Schächtung, Erzählung, in: die horen, Zeitschrift für Literatur, Kunst und Kritik; Bd. 293, 69. Jahrgang.
Der Raum im Roman ist ein Miterzähler, Essay, in: Sprache im technischen Zeitalter 4/2018.
Ein armer, aber ehrlicher Mann, Essay, in: Zeit Online, 2020.
Ein Wort das fehlt ist keine Frau die fehlt, Essay, in: Taschenbuchausgabe von Im Bauch der Königin, Dumont 2021.
Die Leichen im europäischen Unterbewusstsein – eine postkoloniale Annäherung an Franz Kafkas In der Strafkolonie, Essay, in: Literaturmagazin Bremen, 2021.
Was mache ich hier? Eine Rechtfertigung, Essay, in: Brotjobs & Literatur 2021.
Lesung am 07.01.2026, 18 Uhr »Gulistan« erscheint im Herbst 2026 im Dumont Verlag
Lesung am 14.01.2026, 18 Uhr »Im Bauch der Königin«
Lesung aus dem noch unveröffentlichten Roman »Gulistan« (Arbeitstitel) erscheint im Herbst 2026 im Dumont Verlag. (Auf der Verlagsseite ist noch kein Hinweis)
Der Roman Gulistan (AT) handelt von einer kurdischen Frau in einer unbekannten irakischen Stadt der 1980er Jahre. Eines Abends kommt Gulistans Ehemann nicht nach Hause. Gulistan sucht in der Stadt und im Krankenhaus nach ihrem Mann. Im Polizeirevier droht man ihr mit Verhaftung. In den Straßen der Stadt sucht sie Ihren Mann, bis sie ihn eines Tages bei einer Versammlung wiedersieht, allerdings in Uniform von Saddam Hussein. Beim Versuch mit ihm Kontakt aufzunehmen, wird sie von Sicherheitsmännern abgehalten, in dem Moment greifen auch die iranischen Kampfflieger die Stadt an. Sie versteht, dass ihr Mann vom Regime gefangen gehalten wird, um als Doppelgänger des Diktators zu agieren.
Der zweite Teil des Romans, ist aus der Perspektive der Tochter, Benav geschrieben, sie erzählt von der Flucht nach Deutschland. Doch das Ausland bietet keine Sicherheit, da Saddams Handlanger auch im Westen politische Morde durchführen. Nur durch den Tod des Diktators und das Ende des gesamten Regimes glaubt Gulistan mit ihrer Tochter sicher zu sein. Sie liefert dem Bundesnachrichtendienst und der CIA Informationen zu Husseins Massenvernichtungswaffen
Der Roman arbeitet mit verschiedenen Stilen und Stimmen, um die Möglichkeiten und Komplexitäten einer Narration in Zeiten des Krieges darzustellen. Kurdische Mythen und islamische Mystik beeinflussen den Denk- und Sprachstil der Figuren – Inhalt und Form sind symbiotisch miteinander verbunden.
Auszug aus »Im Bauch der Königin«
Teil 1: Amal
Als junges Mädchen tut Amal etwas Unerhörtes: Sie verprügelt ihren Mitschüler Younes. Ihr Vater verteidigt ihr Verhalten und ermuntert sie, sich in der Welt zu behaupten. Trotzdem wird Amal fortan von allen gemieden. Und dann verlässt der Vater die Familie. Zuflucht findet Amal ausgerechnet bei Younes und seiner Mutter Shahira, die ebenfalls Außenseiter sind. Als sich die Situation Jahre später zuspitzt und der Streit mit der Clique um Raffiq eskaliert, flieht Amal nach Kurdistan und begibt sich auf die Suche nach ihrem Vater.
Teil 2: Raffiq
Raffiqs Freund Younes steht ungewollt im Zentrum der Aufmerksamkeit ihres Viertels. Der Grund ist seine Mutter Shahira, die durch ihre Freizügigkeit alle Regeln bricht. Auch Raffiqs Gedanken kreisen ständig um Shahira: Er ist gleichermaßen fasziniert wie abgestoßen. Als Younes die Situation nicht mehr aushält, plant er abzuhauen. Für Raffiq, dessen Freundin Amal ebenfalls wegziehen möchte, bricht eine Welt zusammen. Er versucht, ihre Pläne zu sabotieren. Und es stellt sich die Frage, was er mit seinem Leben eigentlich anfangen will.
Eintritt frei
Um Anmeldung wird gebeten. Telefon 035603-620 oder per Email unter reservierung@bleiche.de
Lesungen mit Juliana Kálnay
Foto © Mathias Prinz
Juliana Kálnay (*1988) ist Autorin des Romans »Eine kurze Chronik des allmählichen Verschwindens« für den sie mit dem aspekte-Literaturpreis 2017 sowie dem Friedrich-Hebbel-Preis 2018 ausgezeichnet wurde. Unter dem Titel »Breve crónica de una paulatina desaparición« übersetzte sie den Roman selbst ins Spanische. Juliana Kálnay lebt in Köln und unterrichtet dort Literarisches Schreiben an der Kunsthochschule für Medien.
Lesungen am
02.02.2026, 18 Uhr »Eine kurze Chronik des allmählichen Verschwindens«
11.02.2026, 18 Uhr »Die Stadt ist nicht die Stadt« + einen Auszug aus einem unveröffentlichten Projekt
18.02.2026, 18 Uhr »Eine kurze Chronik des allmählichen Verschwindens«
25.02.2026, 18 Uhr »Die Stadt ist nicht die Stadt« + einen Auszug aus einem unveröffentlichten Projekt
Auszug aus »Eine kurze Chronik des allmählichen Verschwindens«
Don verwandelt sich vor den Augen seiner Frau in einen Baum. Ronda hält Goldfische, die nicht bleiben wollen. Die Zwillinge aus dem dritten Stock sind gar keine. Doch von Toni und Bell wissen alle. Die Menschen in Nummer 29 sind seltsam verschworen, kennen sich dabei kaum und teilen längst nicht jedes Geheimnis.
Im Haus mit der Nummer 29 wohnt zuallererst Rita, fast so alt wie das Haus selbst. Sie ist Beobachterin, Schlichterin und Richterin, ein Knotenpunkt mit geheimnisvollen Fähigkeiten und Absichten. Außerdem das Ehepaar Lina und Don, deren Liebe auch Dons fundamentale Verwandlung ziemlich fruchtbringend überdauert. Es gibt einen unbemerkten Mitbewohner, der sich im Aufzug einnistet, es gibt ein Kind, das sich durch Mauern beißt, und eine Wohnung, die ihre Mieter förmlich verschluckt. Rita sieht, was keiner zeigt, und sie versteht, was keiner sagt. Doch bevor sie ihr Wissen weitergeben kann, ist die kleine Maia auf rätselhafte Weise verschwunden.
Weitere Infos hier: https://www.wagenbach.de/buecher/titel/1083-eine-kurze-chronik-des-allmaehlichen-verschwindens.html
Eintritt frei
Um Anmeldung wird gebeten. Telefon 035603-620 oder per Email unter reservierung@bleiche.de